Viel ist derzeit die Rede von all den deutschen Talenten, die kurz vor dem Sprung ins ganz große Fußballgeschäft stehen. Und ganz routiniert vergeben Trainer und Manager üppige Vorschusslorbeeren, was zählt ist der Superlativ. Auch Alexander Baumjohann gehörte zu den so gelobten Talenten, als jüngster Bundesligaspieler überhaupt wurde er vor der Saison in den Profi kader von Schalke 04 berufen. „Baumjohann ist eines der größten Talente, das wir hier ausgebildet haben“, jubilierte Manager Rudi Assauer und Coach Jupp Heynckes war ebenfalls ganz begeistert: Baumjohann habe „großes fußballerisches Vermögen“. Mittlerweile ist die Saison vorbei und niemand spricht vom jungen Jahrhunderttalent. Nicht ein einziges Bundesliga-Spiel hat Baumjohann nämlich gemacht, keine einzige Minute stand er auf dem Platz. Stattdessen führte er die A‑Jugend des Vereins ins Pokalfi nale und auf den zweiten Platz der A‑Jugend-Bundesliga. „Klar bin ich enttäuscht. Aber ich habe noch Zeit und traue mir zu, mich in der nächsten Saison durchzusetzen“, sagt der Junioren- Nationalspieler brav. Aber auch er weiß, dass es mit den Neuverpfl ichtungen von Fabian Ernst und Zlatan Bajramovic nicht leichter wird, Bundesligaluft im Schalker Mittelfeld zu schnuppern. Das ganz normale Schicksal eines Talents im deutschen Fußball 2005.
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